22.09.2012, 20:57
Werden am Testanschluß oder am Relaisanschluß "B" 12 V Spannung angelegt, muß die Kraftstoffpumpe '7aufen".
Überprüfen des Kraft-Stoffdrucks bei der VierZylindermaschine
Achtung: Bevor irgendwelche Arbeiten an der Kraftstoffanlage durchgeführt werden, ist zunächst der Überdruck im Kraftstoffsystem abzulassen. Der Kraftstoff ist leicht entflammbar, daher sind besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Bei Arbeiten am Kraftstoffsystem darf nicht geraucht werden, offenes Feuer ist zu vermeiden. Außerdem sollten diese Arbeiten nicht in einer Garage mit Gasbeleuchtung durchgeführt werden.
1 Bei beiden Motorvarianten (L4 und V6) befindet sich die Kraftstoffpumpe im Kraftstoff-Vorratsbehälter (Benzintank). Die Pumpe ist versiegelt und kann im Normalfall nicht repariert werden.
2 Nachdem die Zündung eingeschaltet wurde, wird die Kraftstoffpumpe zunächst für ca. 2 Sek. gestartet, um Kraftstoffdruck in den Leitungen aufzubauen. Wird nach diesen 2 Sekunden der Motor nicht gestartet, so wird die Kraftstoffpumpe wieder abgeschaltet, solange der Anlasser nicht betätigt wird. Ist dies der Fall, so wird die Pumpe sofort wieder eingeschaltet.
3 Aus Sicherheitsgründen kann die Kraftstoffpumpe nicht nur über das Kraftstoffpumpenrelais, sondern auch über ein an den Öldrucksensor gekoppeltes Relais angeschaltet werden. Erreicht der Öldruck ca. 4 PSI, so wird dieses Relais ebenfalls eingeschaltet.
4 Ein defektes Kraftstoffpumpenrelais kann sich durch einen verlängerten Startvorgang bemerkbar machen, insbesondere wenn die Maschine kalt ist. Hat nach einer gewissen Zeit der Öldruck die oben beschriebenen 4 PSI erreicht, schaltet das Sicherheitsrelais durch, die Benzinpumpe schaltet nun ein.
5 Bei eingeschalteter Zündung schaltet der Zentralrechner die Kraftstoffpumpe ein, solange der Motor angelassen wird oder läuft und Zündimpulse von der Zündanlage anliegen.
6 Im hinteren linken Fahrzeugbereich am Gelenk der Haube befindet sich ein Testanschluß für die Kraftstoffpumpe (s. Abb.). Bei ausgeschalteter Maschine kann die Kraftstoffpumpe durch Anlegen von 12 V Batteriespannungen angeschaltet wertden. Der selbe Effekt kann erreicht werden, legt man am Anschluß B des Kraftstoffpumpenrelais 12 V an.
7Bevor die im folgenden beschriebenen Tests durchgeführt werden, ist sicherzustellen das sich Kraftstoff im Vorratsbehälter (Benzintank) befindet.
8 Wie in Abschnitt 2 beschrieben, zunächst den Überdrück in der Kraftstoffanlage ablassen. Bei der Vierzylindermaschine ein Kraftstoffdruck-Meßgerät in der Leitung zwischen Kraftstoffilter und Drosselklappen-Einspritzdüse einschleifen. Bei der V6-Maschine ist das Meßgerät am Überdruckventil auf der Einspritzschiene anzuschließen. In beiden Fällen sind die Schlauchenden mit Kabelschellen sicher zu befestigen.
9 Zündung einschalten. Die Kraftstoffpumpe läuft nun für ca. 2 Sek. und setzt die Kraftstoffanlage unter Druck. Bei der Vierzylinder-Maschine muß ein Druck zwischen 9 und 13 PSI abgelesen werden können. Fahrzeuge mit V6-Maschine arbeiten mit einem Einspritzdruck zwischen 40,5 und 47 PSI ordnungsgemäß. Nachdem die Kraftstoffpumpe nach 2 Sek. automatisch abgeschaltet hat, darf der Systemdruck leicht absinken.
10 Liegt kein Druck an, zunächst die Sicherung der Kraftstoffpumpe überprüfen und, falls erforderlich, durch eine neue ersetzen. Ist die Sicherung in Ordnung, so sind die elektrischen Leitungen der Kraftstoffpumpe zu überprüfen (S. Schaltpläne in Kap. 12).
11 Ist die Sicherung in Ordnung, ist an dem Testanschluß 12 V Batteriespannungen anzulegen. Läuft die Kraftstoffpumpe nun, ohne das sich Druck aufbaut, ist die Kraftstoffzuleitung auf Risse, Knicke oder Verstopfungen zu untersuchen. Als weitere Fehlerquelle kommt ein verstopftes oder verdreckter Kraftstoffilter in Frage.
12 Liegt Druck an, ist aber deutlich niedriger als der oben spezifizierte, ist der Anschluß der Kraftstoffrückleitung abzuschrauben. Nun 12 V Batteriespannung an dem Kraftstoffpumpen-Testanschluß anlegen. Ist der anliegende Druck weiterhin zu gering, sind folgende Fehlerquellen möglich: Die Kraftstoffpumpe ist defekt, die Verbindung zwischen Kraftstoffpumpe und Kraftstoffzuleitung weist Risse, Knicke oder Verstopfungen auf, die "Förderturbine" in der Kraftstoffpumpe ist defekt.
13 Ist Kraftstoffdruck vorhanden, dieser liegt aber über dem maximal zulässigen ist wie folgt vorzugehen: Die elektrischen Anschlüsse an der/den Einspritzdüse(n) lösen. Die Erregerspannungsanschlüsse an der Zündspule lösen. Einen geeigneten (Kraftstoffresistenten) Schlauch an die KraftstoffRückleitung anschließen und mit der anderen Seite in ein geeignetes Gefäß legen, dann die Maschine starten. Anhand dieses Versuches kann ermittelt werden, ob der zu hohe Kraftstoffdruck an einer verstopften Kraftstoffrückleitung oder einem defekten Druckregler liegt.
14 Liegt der Kraftstoffdruck nun innerhalb des zulässigen Bereichs, ist der Fehler in der Kraftstoffrückleitung zu lokalisieren.
15 Liegt weiterhin ein zu großer Kraftstoffdruck an, so ist der Druckregler zu erneuern.
16 Liegt der erwartete Kraftstoffdruck an, fällt jedoch nach kurzer Zeit ab, die Kraftstoffrückleitung 'abkneifen'. Wird jetzt der erforderliche Druck erreicht und gehalten, ist der Kraftstoffmengenregler (Vierzylinder) oder der Druckregler (V6) defekt und zu erneuern.
17 Wird der erforderlicher Druck erreicht, fällt jedoch nach kurzer Zeit ab, ist bei erreichen des Drucks die Zuleitung 'abzukneifen'. Bleibt der anliegende Druck konstant, ist die Zuleitung auf eine Leckage zu untersuchen. Weiterhin genau untersucht werden muß die Kraftstoffpumpe.
18 Wird der Druck trotzt 'zusammengekniffener' Zuleitung nicht gehalten, ist beim Vierzylinder die zentrale Einspritzdüse zu überprüfen. Beim V6 sind sämtliche Einspritzventile und die Kaltstartdüse auf Leckagen hin zu untersuchen.
19 Bei Fahrzeugen mit der Vierzylindermaschine läßt sich relativ einfach ermittelt, ob das Einspritzventil defekt ist. Hierzu wird der Haltering des Ventils gelöst und das Ventil herausgezogen, danach die Zündung eingeschaltet, jedoch der Motor nicht gestartet. Nachdem sich der Kraftstoffdruck aufgebaut hat, darf an dem Einspritzventil kein Kraftstoff austreten. Ist dies dennoch der Fall, so ist das Ventil durch ein neues zu ersetzen.
20Die Erkennung eines Defektes an den Einspritzventilen oder der Katstartdüse gestaltet sich bei Fahrzeugen mit V6Maschine etwas komplizierter. Zunächst sind sämtliche Zündkerzen auszubauen und zu untersuchen, ob diese 'abgesoffen' sind. Zu erkennen ist dies an einem deutlichen Kraftstoffgeruch, welcher den Zündkerzen in diesem Falle anhaftet. Ist dies nicht der Fall, so ist die Ansaugbrücke, das Kaltstartventil sowie die beiden Nahbolzen Einspritzschiene zu lösen. Die genaue Vorgehensweise wird in Abschnitt 10 beschrieben. Die Kraftstoffleitungen dürfen bei dieser Prozedur nicht gelöst werden. An der Auslaßöffnung der Kaltstartdüse ist ein Kraftstoff-resistener Schlauch anzuschließen und in ein geeignetes Gefäß zu leiten. Sämtliche elektrischen Anschlüsse an den Einspritzventilen und der Katstartdüse entfernen. Die Einspritzschiene soweit anheben, das die Ventile gerade noch in die Bohrungen ragen. Dann die Zündung einschalten, den Motor jedoch nicht starten. Beide Seiten der Einspritzschiene leicht anheben und auf leckende Ventile achten. Sind Leckagen festzustellen, so ist das entsprechende Ventil zu erneuern.
21 Liegt im System kein Kraftstoffdruck an und ist die Kraftstoffpumpensicherung einwandfrei, so sind das Kraftstoffpumpenrelais und dessen elektrische Verbindungen zu kontrollieren.