22.09.2012, 18:38
14 Nockenwelle, Hydrostößel und Lager - Überprüfen und Lager erneuern
vor
Nockenwelle
1 Nachdem die Nockenwelle aus dem Motorblock ausgebaut, gereinigt und getrocknet wurde, sind die Lagerstellen auf Unebenheiten, ungleichmäßig starke Abnutzung und Einlaufstellen zu untersuchen. Sind die Lagerstellen der Nockenwelle beschädigt, so kann die Lagerung des Motorblocks möglicherweise ebenfalls beschädigt sein. Es müssen dann sowohl die Nockenwelle als auch das Lager erneuert werden.
14.2 Die Lagerstellen der Nockenwelle mit einem MikrometerMeßgerät oder einem Maßschieber überprüfen. Die ermittelten Werte mit den Spezifikationen vergleichen.
14.5a Die Stößelstangen-Sitzfläche des Stößels an dessen Oberseite auf Beschädigungen und Abnutzungserscheinungen untersuchen. Ist die Sitzfläche beschädigt oder stark abgenutzt, so ist der Stößel zu erneuern.
14.56 Werden im jeweiligen Motor Rollenstößel verwendet ist sicherzustellen, das die Laufflächen der Rollen unbeschädigt sind.
14.5c Der 'Hals' der Stößel muß leicht konvex sein. Eine einfache Methode um dies zu überprüfen besteht darin, mit einem werteren Stößel die Form zu 'ertasten'. Ist der Stößel abgenutzt, so muß er durch ein Neuteil ersetzt werden.
14.5d Ist die Unterseite eines Stößel stark abgenutzt oder beschädigt, so ist der Stößel zu erneuern.
2 Die Lagerstellen sind mit einem geeigneten Meßgerät auszumessen um zu ermitteln, ob diese stark abgenutzt oder unrund sind (S. Abb. 14.2). Weisen diese eine Unrundheit von mehr als 0.001 Inch auf, muß die Nockenwelle durch ein Neuteil ersetzt werden.
3 Die Nocken der Nockenwelle auf Unebenheiten, Einlaufspuren, Risse, Sprünge oder anderweitige Beschädigungen untersuchen. Sind die Nocken in gutem Zustand und liegt der Nockenhub innerhalb der Toleranz, so kann die Nockenwelle nochmals verwendet werden.
Hydrostößel
4 Solen die Hydrostößel aufgrund von Ölschlammbildung oder anderweitiger Ablagerungen 'verstopft' sein, so sind diese mit einer geeigneten Reinigungslösung von den Verschmutzungen zu befreien. Nach der Reinigung müssen die Hydrostößel ordentlich getrocknet werden. Es ist außerdem darauf zu achten, das die Stößel nicht durcheinandergebracht werden. Es ist beim späteren Zusammenbau des Motors sicherzustellen, das diese wieder in der vorherigen Position eingebaut werden.
5 Die Seitenwände der Hydrostößel auf Einkerbungen oder abgescheuerte Stellen untersuchen. Die Ventilsitzflächen und den Stößelkopf oder die -Rolle ebenfalls auf Beschädigungen untersuchen. Der Kopf (Der Punkt des Hydrostößels, wo dieser an den Nocken aufliegt) muß leicht konvex sein. Ist der Kopf konkav oder weist Beschädigungen auf, müssen sowohl die Hydrostößel als auch die Nockenwelle ersetzt werden. Sind die Seitenwände der Hydrostößel beschädigt, so sind die Bohrungen im Motorblock zu untersuchen. Ist der Sitz der Stößelstangen beschädigt oder abgenutzt, so sind die Enden der Stößelstangen der Stößelstangen zu überprüfen.
6 Ist der jeweilige Motor mit konventionellen Hydrostößeln ausgerüstet und müssen diese durch Neuteile ersetzt werden, so sollte ebenfalls eine neue Nockenwelle eingebaut werden. Das Gleiche gilt im ungedrehten Fall, d. h. wird die Nockenwelle getauscht, so müssen auch neue Hydrostößel verwendet werden. Gebrauchte Hydrostößel dürfen nur in Verbindung mit der dazugehörigen Nockenwelle wiederverwandt werden und müssen wieder in den vorherigen Positionen eingebaut werden, andernfalls eine ordnungsgemäße Funktion nicht sichergestellt werden kann. Ist der Motor mit Rollen-Hydrostößeln ausgestattet, so können diese auch nach dem Einbau einer neuen Nockenwelle weiterverwandt werden (sofern keine Beschädigungen vorliegen).
7 Es ist durchaus gängige Praxis, einen abgenutzten Hydrostößel durch ein Neuteil zu ersetzen. Die internen Bauteile der Stößel sind nicht einzeln als Ersatzteile erhältlich; Es muß jeweils ein kompletter Hydrostößel erworben werden. Solange die Stößel jedoch nur verstopft sind, ist es möglich diese zu reinigen. Achtung: Sollen mehrere Hydrostößel gereinigt werden, so ist darauf zu achten, das die Bauteile der einzelnen Stößel nicht durcheinander gebracht werden, andernfalls eine ordnungsgemäße Funktion nach dem späteren Zusammenbau nicht sichergestellt werden kann.
14.8 Um einen Stößel (1) zu zerlegen ist der Steuerkolben (2) mit einer Stößelstange herunterzudrücken. Dann mit einem Schraubendreher (4) den Haltering (3) vorsichtig heraushebeln.
14.9a Explosionszeichnung eines konventionellen Stößels
1 Stößelgehäuse; 2 Steuerkolben-Feder; 3 Steuerkugelhaherung; 4 Steuerkugel-Feder; 5 Steuerkugel; 6 Steuerkolben (Plunger); 7 Ölsteuerscheibe (Ventil); 8 Stößelstangensitz; 9 Nahering
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14.9b Explosionszeichnung eines Rollen-Stößels: 1 Rolle; 2 Stößelgehäuse; 3 Steuerkolben-Feder; 4 Steuerkugelhaherung; 5 Steuerkugel-Feder; 6 Steuerkugel; 7 Steuerkolben (Plunger); 8 Ölsteuerscheibe (Ventil); 9 Stößelstangensitz; 10 Nahering;
8 Den Stößelstangensitz des Hydrostößels mit einer Stößelstange vorsichtig nach unten drücken und den Sicherungsring mit einem kleinen Schraubendreher heraushebeln.
9 Den Stößelstangensitz und die Öl-Steuerscheibe aus dem Gehäuse entnehmen. Dann den Steuerkolben, die Feder der Steuerkugel und die Steuerkugel entnehmen. Die Steuerkugel und deren Feder kann mit einem kleinen Schraubendreher vorsichtig herausgehebelt werden (S. Abb. 14.9a).
10 Die einzelnen Bestandteile des Hydrostößels mit einer geeigneten Reinigungslösung säubern und, sofern vorhanden, mit Druckluft trocknen. Ist keine Druckluft vorhanden, sind die Teile mit einen fusselfreien Tuch zu trocknen.
11 Sämtliche Bestandteile auf Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen untersuchen. Insbesondere die Steuerkugel sollte genauestens auf 'platte' Stellen und Unrundheit untersucht werden.
12 Der gereinigte Hydrostößel sollte nach dem späteren Wiedereinbau wieder komplett Funktionsfähig sein.
13 Hat sich bei der Inspektion herausgestellt, das der Hydrostößel zu stark abgenutzt ist, so ist dieser durch ein Neuteil zu ersetzen. Vor dem Einbau sind sämtliche Dichtungsreste oder andere Fremdstoffe zu entfernen.
14 Der Zusammenbau der Hydrostößel sollte in der folgenden Reihenfolge geschehen:
a) Die Steuerkugel in die Mulde auf der Unterseite des Steuerkolben plazieren.
b) Die Feder der Steuerkugel in den Sitz der Halterung einstecken und über die Steuerkugel legen, so daß die Feder direkt auf der Kugel liegt. Mit einem kleinen Schraubendreher die Halterung vorsichtig in den Steuerkolben drücken.
c) Die Kolbenfeder auf die Halterung der Steuerkugel aufstecken und das umgedrehte Stößelgehäuse darüberschieben. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, das die Ölleitungen am Steuerkolben um am Stößelgehäuse in einer Linie liegen.
d) Den soweit zusammengesetzten Stößel mit geeignetem Öl befüllen. Die Öldruck-Steuerscheibe und den Stößelstangensitz einpassen. Den Sitz mit der Stößelstange vorsichtig herunterdrücken und den Sicherungsring mit einem Schraubendreher anbringen.
15 Beim Wiedereinbau der Hydrostößel ist darauf zu achten, das die Stößel wieder in der vorherigen Position eingebaut werden. Außerdem ist darauf zu achten, das die Ölöffnungen in Richtung der Motorvorderseite zeigen.
16 Sämtliche Hydrostößel sind vor der endgültigen Montage mit Schmierfett auf Molybdän-Basis oder Motor-Montage-Öl einzuschmieren.
Lager austauschen
17 Der Austausch der Kurbelwellenlager erfordert spezielle Werkzeuge und Erfahrung im Umgang mit diesen und liegt daher ausserhalb der Möglichkeiten des Hobbymechanikers. Der Austausch muß daher einer Fachwerkstatt überlassen werden. In jedem Fall muß aber überprüft werden, ob die Arbeiten ordentlich ausgeführt worden.
15.2 Mit einem Kolbenringexpander können die Kolbenringe sowohl montiert als auch demontiert werden.
vor
Nockenwelle
1 Nachdem die Nockenwelle aus dem Motorblock ausgebaut, gereinigt und getrocknet wurde, sind die Lagerstellen auf Unebenheiten, ungleichmäßig starke Abnutzung und Einlaufstellen zu untersuchen. Sind die Lagerstellen der Nockenwelle beschädigt, so kann die Lagerung des Motorblocks möglicherweise ebenfalls beschädigt sein. Es müssen dann sowohl die Nockenwelle als auch das Lager erneuert werden.
14.2 Die Lagerstellen der Nockenwelle mit einem MikrometerMeßgerät oder einem Maßschieber überprüfen. Die ermittelten Werte mit den Spezifikationen vergleichen.
14.5a Die Stößelstangen-Sitzfläche des Stößels an dessen Oberseite auf Beschädigungen und Abnutzungserscheinungen untersuchen. Ist die Sitzfläche beschädigt oder stark abgenutzt, so ist der Stößel zu erneuern.
14.56 Werden im jeweiligen Motor Rollenstößel verwendet ist sicherzustellen, das die Laufflächen der Rollen unbeschädigt sind.
14.5c Der 'Hals' der Stößel muß leicht konvex sein. Eine einfache Methode um dies zu überprüfen besteht darin, mit einem werteren Stößel die Form zu 'ertasten'. Ist der Stößel abgenutzt, so muß er durch ein Neuteil ersetzt werden.
14.5d Ist die Unterseite eines Stößel stark abgenutzt oder beschädigt, so ist der Stößel zu erneuern.
2 Die Lagerstellen sind mit einem geeigneten Meßgerät auszumessen um zu ermitteln, ob diese stark abgenutzt oder unrund sind (S. Abb. 14.2). Weisen diese eine Unrundheit von mehr als 0.001 Inch auf, muß die Nockenwelle durch ein Neuteil ersetzt werden.
3 Die Nocken der Nockenwelle auf Unebenheiten, Einlaufspuren, Risse, Sprünge oder anderweitige Beschädigungen untersuchen. Sind die Nocken in gutem Zustand und liegt der Nockenhub innerhalb der Toleranz, so kann die Nockenwelle nochmals verwendet werden.
Hydrostößel
4 Solen die Hydrostößel aufgrund von Ölschlammbildung oder anderweitiger Ablagerungen 'verstopft' sein, so sind diese mit einer geeigneten Reinigungslösung von den Verschmutzungen zu befreien. Nach der Reinigung müssen die Hydrostößel ordentlich getrocknet werden. Es ist außerdem darauf zu achten, das die Stößel nicht durcheinandergebracht werden. Es ist beim späteren Zusammenbau des Motors sicherzustellen, das diese wieder in der vorherigen Position eingebaut werden.
5 Die Seitenwände der Hydrostößel auf Einkerbungen oder abgescheuerte Stellen untersuchen. Die Ventilsitzflächen und den Stößelkopf oder die -Rolle ebenfalls auf Beschädigungen untersuchen. Der Kopf (Der Punkt des Hydrostößels, wo dieser an den Nocken aufliegt) muß leicht konvex sein. Ist der Kopf konkav oder weist Beschädigungen auf, müssen sowohl die Hydrostößel als auch die Nockenwelle ersetzt werden. Sind die Seitenwände der Hydrostößel beschädigt, so sind die Bohrungen im Motorblock zu untersuchen. Ist der Sitz der Stößelstangen beschädigt oder abgenutzt, so sind die Enden der Stößelstangen der Stößelstangen zu überprüfen.
6 Ist der jeweilige Motor mit konventionellen Hydrostößeln ausgerüstet und müssen diese durch Neuteile ersetzt werden, so sollte ebenfalls eine neue Nockenwelle eingebaut werden. Das Gleiche gilt im ungedrehten Fall, d. h. wird die Nockenwelle getauscht, so müssen auch neue Hydrostößel verwendet werden. Gebrauchte Hydrostößel dürfen nur in Verbindung mit der dazugehörigen Nockenwelle wiederverwandt werden und müssen wieder in den vorherigen Positionen eingebaut werden, andernfalls eine ordnungsgemäße Funktion nicht sichergestellt werden kann. Ist der Motor mit Rollen-Hydrostößeln ausgestattet, so können diese auch nach dem Einbau einer neuen Nockenwelle weiterverwandt werden (sofern keine Beschädigungen vorliegen).
7 Es ist durchaus gängige Praxis, einen abgenutzten Hydrostößel durch ein Neuteil zu ersetzen. Die internen Bauteile der Stößel sind nicht einzeln als Ersatzteile erhältlich; Es muß jeweils ein kompletter Hydrostößel erworben werden. Solange die Stößel jedoch nur verstopft sind, ist es möglich diese zu reinigen. Achtung: Sollen mehrere Hydrostößel gereinigt werden, so ist darauf zu achten, das die Bauteile der einzelnen Stößel nicht durcheinander gebracht werden, andernfalls eine ordnungsgemäße Funktion nach dem späteren Zusammenbau nicht sichergestellt werden kann.
14.8 Um einen Stößel (1) zu zerlegen ist der Steuerkolben (2) mit einer Stößelstange herunterzudrücken. Dann mit einem Schraubendreher (4) den Haltering (3) vorsichtig heraushebeln.
14.9a Explosionszeichnung eines konventionellen Stößels
1 Stößelgehäuse; 2 Steuerkolben-Feder; 3 Steuerkugelhaherung; 4 Steuerkugel-Feder; 5 Steuerkugel; 6 Steuerkolben (Plunger); 7 Ölsteuerscheibe (Ventil); 8 Stößelstangensitz; 9 Nahering
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14.9b Explosionszeichnung eines Rollen-Stößels: 1 Rolle; 2 Stößelgehäuse; 3 Steuerkolben-Feder; 4 Steuerkugelhaherung; 5 Steuerkugel-Feder; 6 Steuerkugel; 7 Steuerkolben (Plunger); 8 Ölsteuerscheibe (Ventil); 9 Stößelstangensitz; 10 Nahering;
8 Den Stößelstangensitz des Hydrostößels mit einer Stößelstange vorsichtig nach unten drücken und den Sicherungsring mit einem kleinen Schraubendreher heraushebeln.
9 Den Stößelstangensitz und die Öl-Steuerscheibe aus dem Gehäuse entnehmen. Dann den Steuerkolben, die Feder der Steuerkugel und die Steuerkugel entnehmen. Die Steuerkugel und deren Feder kann mit einem kleinen Schraubendreher vorsichtig herausgehebelt werden (S. Abb. 14.9a).
10 Die einzelnen Bestandteile des Hydrostößels mit einer geeigneten Reinigungslösung säubern und, sofern vorhanden, mit Druckluft trocknen. Ist keine Druckluft vorhanden, sind die Teile mit einen fusselfreien Tuch zu trocknen.
11 Sämtliche Bestandteile auf Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen untersuchen. Insbesondere die Steuerkugel sollte genauestens auf 'platte' Stellen und Unrundheit untersucht werden.
12 Der gereinigte Hydrostößel sollte nach dem späteren Wiedereinbau wieder komplett Funktionsfähig sein.
13 Hat sich bei der Inspektion herausgestellt, das der Hydrostößel zu stark abgenutzt ist, so ist dieser durch ein Neuteil zu ersetzen. Vor dem Einbau sind sämtliche Dichtungsreste oder andere Fremdstoffe zu entfernen.
14 Der Zusammenbau der Hydrostößel sollte in der folgenden Reihenfolge geschehen:
a) Die Steuerkugel in die Mulde auf der Unterseite des Steuerkolben plazieren.
b) Die Feder der Steuerkugel in den Sitz der Halterung einstecken und über die Steuerkugel legen, so daß die Feder direkt auf der Kugel liegt. Mit einem kleinen Schraubendreher die Halterung vorsichtig in den Steuerkolben drücken.
c) Die Kolbenfeder auf die Halterung der Steuerkugel aufstecken und das umgedrehte Stößelgehäuse darüberschieben. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, das die Ölleitungen am Steuerkolben um am Stößelgehäuse in einer Linie liegen.
d) Den soweit zusammengesetzten Stößel mit geeignetem Öl befüllen. Die Öldruck-Steuerscheibe und den Stößelstangensitz einpassen. Den Sitz mit der Stößelstange vorsichtig herunterdrücken und den Sicherungsring mit einem Schraubendreher anbringen.
15 Beim Wiedereinbau der Hydrostößel ist darauf zu achten, das die Stößel wieder in der vorherigen Position eingebaut werden. Außerdem ist darauf zu achten, das die Ölöffnungen in Richtung der Motorvorderseite zeigen.
16 Sämtliche Hydrostößel sind vor der endgültigen Montage mit Schmierfett auf Molybdän-Basis oder Motor-Montage-Öl einzuschmieren.
Lager austauschen
17 Der Austausch der Kurbelwellenlager erfordert spezielle Werkzeuge und Erfahrung im Umgang mit diesen und liegt daher ausserhalb der Möglichkeiten des Hobbymechanikers. Der Austausch muß daher einer Fachwerkstatt überlassen werden. In jedem Fall muß aber überprüft werden, ob die Arbeiten ordentlich ausgeführt worden.
15.2 Mit einem Kolbenringexpander können die Kolbenringe sowohl montiert als auch demontiert werden.