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Normale Version: 13. Motorblock überprüfen
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1 Nachdem der Motorblock gründlich gereinigt wurde (Abschnitt 12), sollte nochmals überprüft werden, ob die Ablagerungen an den oberen Rändern der Laufbuchsen eines jeden Kolbens entfernt wurden.

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13.4c Das Teleskop-Meßgerät mit einem Mikrometer-Meßgerät oder einem Maßschieber vermessen bevor der Durchmesser der Bohrung ermittelt wird.


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13.46 Der Durchmesser der Zylinderbohrung kann wie im Bild gezeigt mit einem Teleskop-Meßgerät überprüft werden.


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13.7a Dio Lyiinder-Laufflächen konnen mit einem speziellen Hon-Aufsatz für die Bohrmaschine überarbeitet werden. Wer über keine Erfahrungen im Umgang mit diesem Werkzeug verfügt, sollte diese Arbeit besser einer Fachwerkstatt überlassen werden.


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13.7b Nach dem Honen der Zylinder muß sich ein Kreuzschliff ergeben, die einzelnen Linien sollen sich dabei unter einem Winkel vorl ca. 60° schneiden.

2 Den Motorblock einer gründlichen Sichtkontrolle auf Risse, Brüche, Rost oder Korrosion unterziehen. Alle Bohrungen und Löcher auf Ablagerungen untersuchen. Außerdem ist es sinnvoll, den Motor bei einer Fachwerkstatt auf Dichtheit zu überprüfen. Sind Defekte vorhanden, so muß der Motorblock instandgesetzt werden oder durch einen neuen Block ersetzt werden.

3 Die Zylinderbohrungen auf Beschädigungen untersuchen.

4 Den Durchmesser jeder Bohrung parallel zur Kurbelwelle an der Oberseite, der Unterseite und in der Mitte der Bohrung messen (S. Abb. 13.4a). An den selben Stellen erneut den Durchmesser der Bohrung messen, diesmal jedoch um 90 Grad zur Kurbelwelle versetzt. Die ermittelten Meßergebnisse mit den am Anfang des Kapitels angegebenen Werten vergleichen. Weisen die Zylinderbohrungen Beschädigungen, Risse oder Ablagerungen auf oder liegen die Maße der Zylinderbohrungen außerhalb der Toleranz, so ist die jeweilige Bohrung durch eine qualifizierte Fachwerkstatt auf das nächste Übermaß aufzubohren und zu honen. Achtung: Durch das Aufbohren eines Zylinders wird die Verwendung von Übermaßkolben und -Kolbenringen unumgänglich.

5 Sind die Zylinderbohrungen weder in besonders schlechtem Zustand noch beschädigt und liegt das Spiel zwischen Kolben und Bohrung innerhalb des zulässigen Bereichs, so müssen die Bohrungen nicht weiter aufgebohrt, auf jeden Fall aber gehont werden.

6 Bevor die Zylinderbohrungen gehont werden müssen die Kurbelwellenlager eingesetzt werden und mit den dazugehörigen Bolzen angezogen werden; Hierbei ist das vorgeschriebene Anzugsmoment zu beachten.

7 Zum Honen der Laufbuchse wird zunächst ein flexibler Honaufsatz in der passenden Größe mit feinen Schleifsteinen benötigt. Außerdem werden größere Mengen Leichtöls oder speziellen Honöls, mehrere saubere Lappen und eine elektrische Bohrmaschine benötigt. Der Honaufsatz ist ordnungsgemäß im Bohrfutter der Bohrmaschine einzuspannen. Die Schleifsteine etwas zusammendrücken und den Aufsatz in die Laufbuchse des 1. Zylinders einsetzen (s. Abb. 13.7a). Den Zylinder ausreichend mit Öl einschmieren, die Bohrmaschine einschalten und den Aufsatz langsam auf- und ab bewegen um ein Kreuzschliff-Muster von ca. 60° zu erzeugen (s. Abb. 13.7b). Unter keinen Umständen darf der Honaufsatz bei laufender Bohrmaschine aus der Laufbuchse entfernt werden. Stattdessen ist die Bohrmaschine auszuschalten und weiterhin unter auf- und abbewegen derselben bis zum Stillstand zu warten. Die Schleifsteine zusammendrücken und vorsichtig aus der Laufbuchse entnehmen. Nun die Laufbuchse vom überflüssigen Öl säubern und die selbe Prozedur mit den verblienenen Zylindern durchführen. Achtung: Sind die entsprechenden Werkzeuge nicht vorhanden oder erscheint die Arbeit aufgrund mangelnder Erfahrung zu kompliziert sollten die Zylinder im Zweifelsfall besser in einer Fachwerkstatt bearbeitet werden lassen. Die Kosten hierfür sind im Allgemeinen sehr gering.

8 Die oberen Ränder der Zylinderbohrungen mit einer geeigneten Feile vorsichtig entgraten. Hierdurch wird eine Beschädigung der Kolbenlaufflächen beim späteren Wiedereinsetzen in die Zylinderbohrung verhindert.

9 Den Motorblock nochmals mit einer milden Seifenlösung ausspülen um sämtliche beim Honen entstandenen Metallpartikel aus dem Motor zu entfernen. Den Motorblock gründlich abtrocknen lassen und alle empfindliche Oberflächen mit Maschinenöl (als Korrosionsschurz) einschmieren. Sofern eine Druckluftpistole vorhanden ist, sollte diese zur Beschleunigung des Trockenvorgangs eingesetzt werden. Wird der Motorblock nicht unmittelbar wieder zusammengebaut, so ist der Motor in eine geeignete Plastikfolie einzuwickeln, um das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz zu verhindern.